Wer?
Wer bin ich?geboren 1972 in Suhl
1978 - 1988 Schulausbildung
1988 - 1990 Ausbildung zum Gärtner
1990 - 1991 Tätigkeit als Gärtner in Zella-Mehlis
1991 - 1993 Zivildienst
1993 - 1996 Besuch des Ilmenau-Kolleg
1996 - 1998 Grundstudium der Biologie an der MLU Halle
1998 - 2000 Grundstudium der Landschaftsarchitektur an der FH Erfurt
2000 - 2003 Haupstudium der Landschaftsarchitektur an der FH Anhalt/Bernburg
2004 Diplom, Abschluss als Dipl.-Ing
2004 - 2007 angestellt bei Firma Meininger Gartenland, verantwortlich für Gartengestaltung
2008 Firmengründung: Klemmer Gartengestaltung & Freiraumplanung
weitere Arbeiten
2005 Teilnahme am Ausstellungsprojekt Skulpturenweg "Schönheit - Freiheit" in Meiningen
2006 Glasfassadengestaltung 40x20m im Klinikum Suhl, Zyklus "Wandlung - 5 Jahreszeiten", gemeinsam mit Herbert König und Gernot Ehrsam
1998, 2000 Ausstellungsbeteiligungen in Erfurt und Suhl
Was?
Was bedeutet das Logo Ihrer Firma?
Es ist das Blatt des Gingkobaumes in seiner Herbstfärbung. Der satte gelbockere Farbton beeindruckt mich immer wieder. Insbesondere aber habe ich das Blatt für mein Logo gewählt, weil der Gingkobaum eine botanische Besonderheit darstellt. Mit den botanischen Merkmalen sowohl der Nadelbäume als auch der Laubbäume ist er quasi der Quastenflosser unter den Gehölzen. Er symbolisiert die Zwischenstellung und das Verbindende.
Als Landschaftsarchitekt, Gartengestalter und Freiraumplaner symbolisiert es meine verbindende Aufgabe, die Verbindung zwischen Mensch und Natur, Mensch und Kultur, die letzendlich in jedem Garten, mehr oder weniger bewusst, zum Ausdruck kommt.
Was macht eigentlich ein Landschaftsarchitekt?
Der Landschaftsarchitekt gestaltet den unbebauten Raum - den Freiraum - zwischen Gebäuden oder Siedlungen. Der Landschaftsarchitekt gestaltet, er verbindet kreative planerische Kompetenz mit der Kenntnis ökologischer Zusammenhänge. Als Schwerpunkte oder Spezialisierung seiner Arbeit sind hier vor allem die Gartengestaltung, die Freiraumplanung, die Stadtplanung und die Landschaftsplanung im ländlichen Raum zu nennen. Die Übergänge zwischen diesen Teilbereichen sind fließend.
Was ist Freiraumplanung?
Freiraumplanung ist Teil der übergeordneten Stadtplanung. Die Stadt als Gesamtes setzt sich aus aus einer Abfolge von Teilräumen, z.B. einzelne Quartiere zusammen. Wie diese im Kontext der Stadtplanung, unter ästhetisch, ökologisch und sozialen Gesichtspunkten, gestaltet werden sollen, ist Aufgabe der Freiraumplanung. Mitunter wird der Begriff der Freiraumplanung aber auch als Synonym für die Landschaftsarchitektur in der Stadt verwendet.
Wie?
Wie sind Sie zur Landschaftsarchitektur gekommen? Was ist der Schwerpunkt ihrer Arbeit?
Ich selbst fühle mich der Gartengestaltung und Freiraumplanung verbunden. Im Laufe seines Lebens bemerkt man ja, was man gut kann, was einem Spaß macht, wofür, man sich interessiert. Bei mir waren das schon in früher Kindheit die Pflanzen - die Natur. Zusammen mit einem gewissen, angeborenen kreativen Talent konnte es dann eigentlich nur die Landschaftsarchitektur sein, wo ich mich beruflich wohl fühlen sollte.
Nach einer Lehre zum Gärtner, habe ich einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Danach habe ich am Ilmenau-Kolleg das Abitur nachgeholt und habe dann bis 2003 Biologie und Landschaftsarchitektur in Halle, Bernburg und Erfurt studiert. Seitdem arbeite ich als Gartengestalter in Südthüringen.
Worin?
Worin sehen Sie Ihre Herausforderung in Ihrem Beruf?
Der Beruf des Landschaftsarchitekten ist eng mit dem Menschen verbunden. Und wie der einzelne Mensch selbst, ist er den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Veränderungen unterworfen. Als Dienstleister, als der ich mich mit meiner Arbeit verstehe, versuche ich herauszufinden, welche Gartenkomposittion für meine Kunden ideal ist.
In unsere schnelllebigen Zeit aber, in der Trends kommen und gehen, die Vielfalt der Baumaterialien ständig zunimmt, damit die bautechnischen Ansprüche und Bedingungen, ständiges weiterbilden und dazulernen erfordern, die Wünsche und Ansprüche der Kunden immer vielfältiger werden, ist das nicht immer einfach.
Sich aber nicht in der Vielfalt der Möglichkeiten zu verlieren, eben genau die ideale Gartenkomposition zu finden und umzusetzen, mit dem Anspruch, dass sie auch nach Jahren noch Bestand hat, empfinde ich als die größte Herausforderung.
Welche?
Nach welchen Kriterien entwerfen Sie Gärten für Ihre Kunden?
Das Hauptkriterium ist der Auftraggeber selbst. Dabei ist meine Herangehensweise meist die gleiche: Mich selbst zurücknehmend höre ich zu. Alle wichtigen Informationen (bewusste und unbewusste) nehme ich auf und verschaffe mir einen ersten Eindruck von dem Ort, von den Menschen und vom Umfeld. Dann beginne ich mit dem Entwurf: Raumeinteilung, Funktion, Nutzung, Begehbarkeit, Materialien, Erde, Wasser, Zier- und Nutzpflanzen, Accessoires, etc. . Der erste Entwurf wird anschließend vorgestellt und diskutiert und weiter konkretisiert. Im besten Fall hat der Kunde dann schon ein annähernd fertiges Ergebnis, auf dessen Grundlage mit der Umsetzung, den Bau des Gartens begonnen werden kann.
Welche Bedeutung haben für Sie Gärten und Landschaften?
Welche Gärten mögen Sie selbst am meisten?
Wirkt sich das auch auf Ihre Entwürfe aus?
Das eigentlich Interessante an den verschiedenen Gartenstilen ist deren Entwicklung und der Umgang damit in den verschiedenen Epochen. Die Geschichte der Garten- und Landschaftsgestaltung ist dabei immer im Zusammenhang mit der Entwicklung der Architektur, der Kunst und der Wissenschaft zu betrachten. Betrachtet man alles zusammen, dann sind sämtliche Stilepochen nichts weiter, als Abbilder der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse. Ändern sich die Verhältnisse, dann ändert sich auch das Aussehen der Gärten. Zur Zeit wünschen sich die Menschen größtenteils einen Garten als Rückzugsort, ein multifunktionales, individuelles Refugium zum entspannen, zum feiern, zum spielen und je großstädtischer die Lage, um sich ein Stück „Natur zurückzuholen“.
Ich persönlich mag lebendige Gärten, die Raum für Veränderung lassen, in denen sich neue Pflanzen und Tiere ansiedeln können und dürfen. Gärten in denen man immer wieder Neues entdecken kann, Kunstobjekte, Farb- und Materialkontraste, Lichtspiele. Man sagt ja auch, der Garten ist das größte Wohnzimmer des Hauses.
Natürlich entwickelt man im laufe der Zeit, eine im Gestaltungsentwurf ablesbare, eigene Handschrift die auf den persönlichen Geschmack und den eigenen Vorlieben und Idealen beruht. Meine Aufgabe sehe ich darin, das Potential aufzuzeigen, das meinem Gartenentwurf innewohnt: Ruheraum für Mensch und Umwelt sowie Inspiration für Kultur und Kunst zu sein.